Tödlicher Swatting-Vorfall: Call-of-Duty-Spieler stehen nun ebenfalls vor Gericht

31.05.2018 12:11

Gegen Ende des vergangenen Jahres sorgte ein weiterer Swatting-Vorfall in den USA für tragisches Aufsehen. Ein 28-jähriger Familienvater wird in Kansas von einem Polizisten erschossen. Den dafür mitverantwortlichen Call-of-Duty-Spielern droht nun eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren.

Was war passiert? Ein Streit zwischen den zwei jungen Spielern Casey V. und Shane G. – angeblich um eine Wette in Höhe von zwei US-Dollar – eskaliert, sodass der eine dem anderen ein schwer bewaffnetes SWAT-Team nach Hause schicken will (wir berichteten). Dazu wird der als Swatter bekannte Tyler Barriss beauftragt, der von einem der beiden Streithähne allerdings die falsche Adresse erhält. Beim darauffolgenden Polizeieinsatz eskaliert die Situation ebenfalls, wodurch ein völlig unbeteiligter Familienvater angeschossen wird und stirbt.

Wenige Tage nach der Tat wird Barriss aufgespürt, der sich seither in Haft befindet (wir berichteten). Dem Geständigen drohen Anklagen wegen fahrlässiger Tötung, Falschaussagen, Cyberstalking und Drohanrufen. Im Falle einer Verurteilung kann das durch das kürzlich in Kansas verabschiedete und nach dem Opfer benannte „Andrew T. Finch“-Anti-Swatting-Gesetz mit bis zu 41 Jahren Haft bestraft werden.

Auch die beiden Call-of-Duty-Spieler wurden nun in Gewahrsam genommen. Da sie nach dem Vorfall diverse Kommunikationsdaten gelöscht und die Behörden mit Falschaussagen in die Irre geführt haben sollen, werden die beiden jungen Männer wegen Justizbehinderung und Verschwörung zur Justizbehinderung angeklagt. Darauf stehen Strafen von bis zu 20 Jahren Gefängnis.

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